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DAkks: TÜV und DEKRA in der Kritik

Zulassung zur Hauptuntersuchung in Gefahr
Keine Verschnaufpause für deutsche Autofahrer. Nach dem Abgas-Skandal von VW stehen nun andere große deutsche Unternehmen in der Kritik. Hierbei handelt sich um den TÜV, die DEKRA und die GTÜ. Die Deutsche Akkreditierungsstelle (DAkkS) aus Berlin bemängelt die Untersuchung aller deutscher Prüfungsorganisationen und hob bei den genannten Unternehmen die Akkreditierung auf.
Mann am Steuer eines Autos, konzentriert nach vorne schauend. Das Bild ist in Blautönen gehalten, mit einer leeren Fläche auf der linken Seite.

DAkks zweifelt an Zulassung zur Hauptuntersuchung

Keine Verschnaufpause für deutsche Autofahrer. Nach dem Abgas-Skandal von VW stehen nun andere große deutsche Unternehmen in der Kritik. Hierbei handelt es sich um den TÜV, die DEKRA und die GTÜ. Die Deutsche Akkreditierungsstelle (DAkkS) aus Berlin bemängelt die Untersuchung aller deutscher Prüfungsorganisationen und hob bei den genannten Unternehmen die Akkreditierung auf. Ohne diese dürfen TÜV und Co. keine Plakette ans Auto mehr kleben.

Bei den beanstandeten Mängeln handelt es sich um ungeklärte Fragen zur Messung von Bremsen und Scheinwerfereinstellungen. Bei Begutachtungen seitens der DAkks wurde festgestellt, dass die eingesetzten Messgeräte nicht nach den dem heutigen Stand der Technik und den spezifischen Anforderungen kalibriert sind. Aufgrund dieser Befunde sei nach Meinung der DAkks die Hauptuntersuchung durch TÜV und Co. nicht mehr gewährleistet.

Norbert Barz, der Chef der DAkks schrieb aus diesem Grund an mehrere Verkehrsminister der einzelnen Bundesländer Beschwerdebriefe. In seinem Schreiben bemängelt er den Einsatz und den Zustand der Messgeräte bei den Hauptuntersuchungen.

Was ist die DAkks?

Die DAkks hat die Aufgabe die Prüfungsorganisationen regelmäßig zu begutachten. Seit dem Jahr 2011 ist diese Institution dafür zuständig, Organisationen wie TÜV und DEKRA zu akkreditieren. Sie wurde vom Bund zur Überwachung internationaler Maßstäbe gegründet. Sogar in der Straßenverkehrszulassungsordnung wurde die Aufgabe der DAkks, nämlich die Prüfungsstellen zu begutachten und anschließend zu akkreditieren, festgeschrieben.

Ohne Akkreditierung keine Anerkennung

Die Hauptuntersuchung seitens der Prüfdienste ist also in Gefahr. Diese meist zweijährige Untersuchung soll garantieren, dass alle getesteten Fahrzeuge die erforderlichen Sicherheitsstandards erfüllen. Bei bestandener Prüfung bekommen die Fahrzeuge eine Plakette, die am Auto-Kennzeichen befestigt wird. Kommt es während der Untersuchung zu Ungenauigkeiten und Fehlern, dann könnten diese Unachtsamkeiten die Sicherheit eines Fahrzeugs gefährden.

Damit eine Prüfungsstelle eine solche Hauptuntersuchung durchführen darf, braucht sie in Deutschland zwingend eine Akkreditierung. Die Bundesländer müssen nach deutschem Gesetz den Prüforganisationen die Anerkennung entziehen, wenn diese keine Akkreditierung vorweisen können.

Bundeverkehrsministerium bestätigt den Antrag der DAkks

Im Dezember 2015 informierte die DAkks das Bundesverkehrsministerium darüber, dass den verantwortlichen Prüfungsorganisationen die Akkreditierung entzogen wurde. Die Aussetzung der Akkreditierung für TÜV, DEKRA und GTÜ wurde aber vom Ministerium noch nicht mit einem “sofortigen Vollzug” verknüpft und hat deshalb auch noch keine Bestandskraft. Zuerst müsse in den verschiedenen Gremien der Bundesländer die Sache geprüft werden, erst dann könnten die Ministerien den Prüfungsstellen ihre Anerkennung entziehen. Offenbar ist die Angelegenheit aber noch nicht so dringend. Fahrzeugbesitzer sollten zumindest in diesem Jahr noch keine Probleme bekommen eine Plakette zu bekommen.

Nicht der erste Vorwurf

Die Prüfungsstellen stehen aber schon länger in der Kritik. Im Jahr 2014 standen TÜV und Co. in der Öffentlichkeit bereits am Pranger. Damals wurde von verschiedenen Fernsehsendern behauptet, dass an mehreren Prüfstellen Fahrzeuge mit zuvor präparierten Mängeln einfach durch die Hauptuntersuchung gekommen sind. Zu den Mängeln zählten kaputte Fernlichtleuchten, verdrehte Bremsschläuche und falsche Reifen. Überdies fanden die Reporter auch heraus, dass in Westdeutschland viel weniger Autos die Untersuchung überstanden als im Osten.

TÜV und DEKRA weisen Vorwürfe zurück

Die Prüfungsstellen sehen jedoch keine Mängel ihrerseits und wehren sich gegen die Vorwürfe der DAkks. Nach ihrer Aussage haben sie die Messgeräte immer ordnungsmäßig gewartet, kalibriert, überprüft und geeicht. Der TÜV versichert in einer Pressemitteilung, dass die deutschen Autofahrer sich darauf verlassen können, dass die eingesetzten Messgeräte tadellos funktionieren würden.

Alle Überprüfungen der Scheinwerfer und Bremsen werden mit genau messenden Spezialgeräten durchgeführt, die ständig geeicht werden. Die Vorwürfe seitens der DAkks kann der TÜV nicht verstehen. Bei allen Zweigstellen würden nur fachgerechte Messgeräte verwendet werden.

Welche Auswirkungen auf die MPU

Sollten sich die Vorwürfe der DAkks bewahrheiten, dann wären viele Fahrzeuge in Deutschland nicht verkehrstauglich. Bei der Untersuchung wurden eventuell schwerwiegende Mängel übersehen. Aufgrund dieser Versäumnisse könnte es nun viel schneller zu einem Unfall kommen. In der Nacht könnten die Scheinwerfer plötzlich ausfallen oder die Bremsen streiken bei einer hohen Geschwindigkeit.

Gerade für alkoholisierte Fahrer würde sich durch die fehlerhaften Fahrzeuge ein viel höheres Unfallrisiko ergeben. Aber auch andere Unfälle würden für Punkte sorgen und womöglich zu einer nicht selbst verschuldeten MPU führen. Man kann nun nur hoffen, dass die Vorwürfe bald aufgeklärt werden und die Ministerien eine Entscheidung treffen.

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Markus Erl, Geschäftsführer der MPV GmbH, sitzt an einem Tisch mit einem Tablet und führt ein Beratungsgespräch. Vor ihm liegen Dokumente, und er hält einen Stift in der Hand.
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