Führerscheindebatte damit vom Tisch?
In den letzten Jahren entbrannte in Deutschland, eine hitzige Debatte über einen möglichen Führerscheinentzug bei Senioren. Einige Autofahrer würden diese Aktion sehr begrüßen, da viele Senioren aufgrund ihrer nachlassenden Fähigkeiten in schwierigen Verkehrssituationen unzureichend reagieren können. Doch ältere Menschen sind oft auf ihr Fahrzeug angewiesen und die Anbindung mit öffentlichen Verkehrsmittel ist oft einfach nicht ausreichend. Eine neue technologische Errungenschaft soll nun die Rettung sein. In Zukunft sollen so genannte Roboterautos den Senioren das Fahren abnehmen und Unfälle mit beteiligten Senioren reduzieren. Diese Möglichkeit würde alten Menschen nicht von der Gesellschaft isolieren und ihnen ermöglichen, ohne Hilfe von öffentlichen Verkehrsmitteln, an ihr Ziel zu kommen. Denn mit einem Führerscheinentzug würde man vielen Senioren ihre Selbstbestimmung und ein Stück ihrer Freiheit nehmen. Deshalb ist das Fahren im hohen Alter auch ein sensibles Thema, denn es gibt in Deutschland immer mehr ältere, als jüngere Menschen. Die Zukunftstechnologie soll nun der erhoffte Rettungsanker für dieses Problem werden.
Immer mehr Senioren auf unseren Straßen
Der demographische Wandel schreitet in Deutschland ungebremst voran. In unserer Gesellschaft wird es bald mehr alte, als junge Menschen geben. Heute ist bereits jeder dritte Neuwagenkäufer über 60 Jahre alt. Millionen von Autofahrer sind schon im Rentenalter. Diese Entwicklung hat natürlich einen Einfluss auf die Sicherheit im Straßenverkehr. Denn mit ansteigendem Alter verändern sich auch die motorischen Fähigkeiten. Die Augen werden schlechter und die Konzentration lässt nach. Viele Senioren trauen sich durch ihre eingeschränkten Fähigkeiten gar nicht mehr hinter das Steuer. Dieses Problem ist vor allem der Autoindustrie bekannt. Deswegen entdeckt diese nun die Senioren als eine neue Zielgruppe. Mit Hochdruck wird nun schon einige Zeit an einer Lösungsmöglichkeit gearbeitet. Dieses Wundermittel soll das selbstfahrende Auto werden. In ein paar Jahren sollen schon die ersten Proto-Typen auf den Straßen unterwegs sein.
Große Hersteller wie BMW oder Mercedes wollen die Vision verwirklichen
Schon in wenigen Jahren wollen die großen Autobauer wie BMW, VW und Mercedes völlig selbstfahrende Autos auf den Markt bringen. Die großen Bosse der beiden Autoriesen wollen damit direkt ihre neue Zielgruppe ansprechen. Mit PR-Slogans wie:”Für Behinderte und Senioren ist autonomes Fahren eine Frage der Menschenwürde.”, wollen die großen Autohersteller die Senioren von einem Kauf eines solchen Autos überzeugen. Natürlich steckt hinter dem neuen Interesse an älteren Menschen auch wirtschaftliches Kalkül. Denn so sehr die Menschenwürde in den Vordergrund gedrängt wird, sind BMW und Co. natürlich wirtschaftliche Unternehmen. Die Roboterautos sollen einen neuen Markt eröffnen, in dem dann auch mehr Umsatz generiert wird.
Über 75 Jahren steigt die Unfallgefahr
Nach einer repräsentativen Umfrage zufolge, sind pro Tag etwa zwei Drittel aller U60-Bürger mit dem Auto unterwegs. Diese Gruppe älterer Menschen verursacht im Durchschnitt nicht so viele Unfälle wie jüngere Menschen. Jedoch steigt das Unfallrisiko mit einem Alter über 75 Jahren. Denn wenn diese Gruppe in einen Unfall verwickelt ist, dann haben die Senioren den Unfall in 75 % der Fälle selbst verursacht. Grund dafür sind die abnehmenden Fähigkeiten beim Autofahren. Dies sind vor allem Sehschwäche und die abnehmende Reaktionsschwäche. Deshalb begeben sich viele Senioren nur noch auf bekannte Strecken, wenn sie zum Einkaufen oder zu ihrem Arzt fahren. Auch bei Regen oder in der Nacht bleibt das Auto meist in der Garage.
Robotorautos - die Rollator der Zukunft?
Nach der Vision der Autoindustrie sollen schon in einigen Jahren gebrechliche und behinderte Menschen, ohne fremde Hilfe, zu Ihren Freunden, Ärzten und Bekannten fahren - vollautomatisch und ferngesteuert. Bereits heute unterstützen so genannte Assistenzsysteme Senioren beim Autofahren. Schwierige Situationen werden überwunden durch Müdigkeitserkennung, Totwinkel-Assistent, Fernlicht- und Nachtlichtassistent, sowie Spurhalte- und Notbremsassistent. Diese Hilfsmittel verhindern Tag für Tag schwerwiegende Unfälle. Denn eine Sekunde Unaufmerksamkeit bei Tempo 100 bedeutet etwa 28 Meter Blindflug. Eine Notbremshilfe kann hierbei Leben retten.
Nicht nur alte Menschen profitieren
Nach Meinung von Experten könnten selbstfahrende Autos bereits in fünf Jahren zu unserem Alltag gehören. Von den dieser Entwicklung würden nicht nur Senioren profitieren, sondern auch Kinder, Blinde und behinderte Menschen. Eine ganz neue Zielgruppe für das Autofahren könnte somit entstehen. Damit würden dann aber auch mehr Autos auf deutschen Straßen unterwegs sein. Dies würde die momentane Verkehrssituation aber vielleicht noch mehr belasten. Ein regelrechter Verkehrsinfarkt könnte die Folge sein. Aber die neue Freiheit, ohne die Hilfe von öffentlichen Verkehrsmittel einfach von A nach B chauffiert zu werden, klingt dann wahrscheinlich zu verlockend. In jedem Fall würde die Debatte über einen Führerscheinentzug bei Senioren zu einem gewissen Teil verstummen und die Straßen würden wieder sicherer.