Die Zahl der Autobahnraser nimmt drastisch zu
Es ist ein bekanntes Szenario. Man will gemütlich mit seinem Kleinwagen die Bekannten oder Freunde besuchen. Auf der Autobahn sind mal wieder die Brummis unterwegs. Da muss man dann zwangsläufig überholen. Doch diese Überholmanöver mit Geschwindigkeit von ca 120 km/h sind in Deutschland mittlerweile lebensgefährlich. Denn kaum hat man die linke Fahrbahn passiert, kommt schon ein Audi, BMW oder Porsche herangeflitzt. Unverkennbar machen diese Autobahnrowdys mit ihren Lichtzeichen auf ihr Kommen aufmerksam. Kurz hinter unserem Wagen wird dann hektisch abgebremst, man will ja keinen Meter verlieren. In den meisten Fällen denkt man sich wirklich hier geht es um Leben und Tod, wenn die Raser nicht rechtzeitig an ihrem Bestimmungsort ankommen. Die Autobahn in Deutschland ist mittlerweile zu einer Zwei-Klassen-Gesellschaft verkommen. Leider unterschätzen viele Drängler und Raser die Gefahren einer solchen Fahrweise. Durch plötzliches Abbremsen kann es zu schlimmen Karambolagen und schwerwiegenden Unfällen kommen. Durch das ständige Auffahren, kann sich der Vordermann nicht mehr auf das Verkehrsgeschehen konzentrieren und läuft Gefahr selbst einen Unfall zu verursachen. Vor allem in Bayern ist die Lage in den letzten Jahren immer schlimmer geworden. Nur die Anordnung einer MPU kann die Autobahnraser wohl endlich zur Vernunft bringen.
Dreistigkeit nimmt zu
Vor allem in der so genannten Rushhour verlieren bayerische Autofahrer ihre Manieren. Dann werden im täglichen Stau schon einmal Regeln missachtet. Das berühmte Ausscheren auf eine andere Spur und das anschließende Vorbeifahren an den Vorderleuten und dann das dreiste Wiedereinscheren in die Spur ist ein bekanntes Bild im bayerischen Straßenverkehr. Dazu kommen noch Verhaltensweisen wie das Reindrängeln ohne Blinker, Ausbremsen, Runterschneiden oder mit dem Handy am Ohr abbiegen.
Regensburg als Brennpunkt der Unfälle
Auch in Regensburg und Umgebung hat die Dreistigkeit neue Dimensionen erreicht. Bei den Verkehrsmeldungen ist Regensburg immer unter den ersten zehn Plätzen. Die A3 gilt als Unfall- und Stau-Brennpunkt. Die Autobahn nahe Regensburg ist hoffnungslos überlastet. Das vermehrte Verkehrsaufkommen führt dann zu Staus und bei den Autofahrern zu Stress. Dann wird sich oft auch nicht mehr an die Regeln gehalten. Jeder will schließlich der erste sein und den Stau so schnell wie möglich hinter sich lassen. Deswegen weichen findige Autofahrer immer mehr auf den Pannenstreifen aus, um die nächste Ausfahrt zu erreichen. Auch LKW´s nutzen ganz ungeniert die Standspur.
Strafen müssten verschärft werden
Dabei dürfte es niemanden wundern, dass die Autofahrer ihre Sitten und Manieren vergessen, wenn sie wieder mal im Stau stehen oder dem Vordermann dreist Auffahren. Die Strafen in diesem Bereich sind einfach viel zu niedrig. Das Vorbeifahren am Stau über die Standspur kostet gerade einmal zehn Euro. Wenn dadurch eine Behinderung entsteht sind es 15 Euro. Bei einer Gefährdung nur 20 Euro und bei einem Unfall 35 Euro. Beim Auffahren kommt es auf die Distanz an, wie viel Meter aufgefahren wird. Ein so genanntes Abstandsvergehen wird mit einem Bußgeld zwischen 25 und 400 Euro bestraft. Zudem können Abstandsvergehen mit bis zu 3 Monaten Fahrverbot und 1 bis 2 Punkte in Flensburg geahndet werden. Angesichts des Schadens, der bei diesen Vergehen angerichtet werden kann, sind die Strafen vergleichsweise harmlos.
Auffahren ist Nötigung
Was viele Autofahrer auch nicht wissen, wer drängelt und auffährt gerät unter Nötigungsverdacht. Das ständige Auffahren und Drängeln ist Nötigung und damit auch kein Kavaliersdelikt. Diese Fahrweise ist dann auch keine Ordnungswidrigkeit mehr, sondern eine Straftat. Die Polizei wünscht sich in diesem Fall mehr unmittelbare Anrufe seitens der Opfer. Mit einer Freisprechanlage im Auto sollte dies also möglich sein. Nach Auskunft der Polizei würden diese dann sofort aktiv werden und den Dauerdrängler aus dem Verkehr ziehen.
Ohne Zeugen wird es schwer
Leider gilt auch bei einem Verkehrsdelikt wie dem Auffahren und Drängeln das berühmte Gesetzt “Aussage gegen Aussage”. Ohne Zeuge bringt eine Anzeige wegen Nötigung nur sehr wenig. Das Kennzeichen merken ist sicherlich ein erster Schritt, jedoch bringt dies alleine meistens nichts. Es dürfte nur hilfreich bei auffahrenden Firmenwagen sein. In diesen Fällen sollte man sich die Nummer notieren und den Namen der Firma. Vor allem Fahrzeuge von Paketdiensten fahren gerne mal auf und drängeln andere Verkehrsteilnehmer von der Straße. Man sollte sich dann an die jeweilige Firma wenden und auf den Fahrer aufmerksam machen. Mit ein bisschen Glück wird der Verkehrsrowdy dann von der Geschäftsleitung für seinen unverantwortlichen Fahrstil zur Rechenschaft gezogen.
MPU als letzte Hoffnung
Früher oder später wird wohl jeder Autobahnraser oder Drängler einmal erwischt werden. Die Punkte werden sich häufen und eine MPU wird unumgänglich sein. Da viele dieser Verkehrsrowdys auf ihr Fahrzeug angewiesen sind, wird diesen ein Führerscheinentzug doppelt wehtun. Vielleicht überdenken sie dann mal ihre Fahrweise und erkennen, dass sie mit ihrem Fahrverhalten ihr eigenes Leben und das der anderen Verkehrsteilnehmer gefährden.