Verkehrspolizei soll durch Ausländer verstärkt werden
Zur Zeit herrscht ein starker Personalmangel bei der bayerischen Polizei. Terrorgefahr und Flüchtlingskrise sind die Hauptverantwortlichen für die gegenwärtige Situation. Vor allem die Verkehrsüberwachung leidet unter dem Personalmangel. Viele Regionen und Straßen können nicht mehr regelmäßig kontrolliert werden. So entgehen im Moment viele Verkehrssünder einer Strafe und womöglich auch einer MPU. Doch die bayerische Polizei will sich dem Thema nun annehmen und versucht mit Hilfe ausländischer Polizisten das Problem in den Griff zu bekommen. Nach Auskunft von Innenminister Herrmann stellt der bayerische Staat jedes Jahr knapp 1000 neue Polizeianwärter ein. Aber 1000 neue Polizisten sind nur ein Tropfen auf dem heißen Stein. Der Freistaat benötigt viel mehr neue Polizisten um mit den anstehen Aufgaben fertig zu werden. Schon jetzt fallen bei der bayerischen Polizei viel zu viele Überstunden an. Ausländische Polizisten sollen nun für eine Entlastung sorgen.
Hilfe aus dem Ausland
Unter den knapp 32.000 deutschen Polizisten, arbeiten im Moment knapp 160 ausländische Polizeibeamte in Bayern. Pro Jahr wurden in der Vergangenheit ungefähr zehn ausländische Polizisten eingestellt. Im Freistaat arbeiten zur Zeit Polizeibeamte aus knapp 20 Nationen. Unter ihnen sind Türken, Kroaten, Bosnier und Italiener. Die meisten ausländischen Polizeibeamten sind Türken, gefolgt von Italienern. Für die Einstellung ist ein deutscher Pass Pflicht. Vor allem ihre Sprachkenntnisse und ihre interkulturellen Fähigkeiten machen sie sehr wertvoll für die bayerische Polizei. Zudem gibt es in Deutschland eine große Zahl von ausländischen Sicherheitskräften mit deutscher Staatsbürgerschaft und es werden von Jahr zu Jahr mehr.
Ausländische Polizisten sind wertvoll
Heute werden ausländische Polizeibeamte in den verschiedensten Bereichen eingesetzt. Ob Drogenfahndung, Ermittlungsbeamter, Verkehrserzieher oder einfacher Streifenpolizist, ausländische Polizisten gibt es in fast jedem Bereich. Vor allem in ganz exotischen Abteilungen, wie Staatsschutz - Sektion Islamismus, werden ausländische Kräfte benötigt. Nach Meinung von Innenminister Herrmann haben ausländische Polizisten spezielle Fähigkeiten, welche den deutschen Beamten fehlen würden. Bei Ermittlungen hätten diese einen direkteren Zugang zu Menschen mit Migrationshintergrund. Durch ihre sprachlichen Fähigkeiten könnten sich diese natürlich auch besser verständigen und bei Konflikten deeskalierend wirken. Besonders bei der Terrorbekämpfung könnten ausländische Polizisten eine Schlüsselrolle einnehmen. Den deutschen Polizisten wird auch oft ein fehlendes Feingefühl vorgeworfen, was Beamte mit Migrationshintergrund hätten.
Kampagne gegen den Personalmangel
Die Idee, mehr ausländische Polizisten einzustellen ist jedoch nicht neu. Schon seit dem Jahr 1993 stellt die bayerische Polizei schon Kräfte aus dem Ausland ein. Aufgrund des zur Zeit herrschenden Personalmangels bei der bayerischen Polizei, will Innenminister Herrmann mit einer großen Kampagne nun die fehlenden Stellen mit ausländischen Kräften auffüllen. Nach seiner Aussage nach geschehe dies aber nicht aus Mangel an Nachwuchs, sondern man will aus den besten Polizisten auswählen können. Aus diesem Grund soll die Zahl der Kräfte mit Migrationshintergrund weiter anwachsen.
Ausländische Polizisten fühlen sich in Bayern wohl
Für viele Polizeibeamte mit Migrationshintergrund ist Bayern ein sehr schönes Bundesland. Vor allem der Friede und das demokratische Staatssystem sind Hauptbeweggründe um nach Deutschland zu kommen. Aber auch der Wohlstand des Westens lässt viele Polizisten nach Deutschland kommen. Gelegentlich werden die ausländischen Polizisten beschimpft. Dies ist meist der Fall, wenn die Beamten einen ihrer Landsleute verhaften müssen. Dann kann es schon einmal vorkommen, dass die Polizisten als “Verräter” angeprangert werden. Rassismus ist für viele jedoch kein Problem. In anderen Bundesländern gäbe es weit mehr Rassismus gegenüber ausländischen Polizisten als in Bayern.
Personalmangel ist ein großes Problem
Die Kampagne von Innenminister Herrmann ist sicher ein richtiger Schritt für die Bewältigung der momentanen Situation. Die Flüchtlingskrise und der Kampf gegen den Terror verlangt viel Arbeit und Personal. Daher fehlen Polizisten vor allem auf Autobahnen und in den Städten. Die Verkehrsüberwachung leidet massiv unter dem Personalmangel und unter erschöpften Beamten, die wegen zu hohen Überstunden endlich entlastet werden müssen. Ob ein paar ausländische Arbeitskräfte diese Problematik entschärfen können, das wird die Zukunft zeigen. In jedem Fall ist die bayerische Polizei um jede Hilfe froh, die sie bekommen kann, damit unsere Straßen wieder sicherer werden.