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Mann am Steuer eines Autos, konzentriert nach vorne schauend. Das Bild ist in Blautönen gehalten, mit einer leeren Fläche auf der linken Seite.
MPV GmbH

Alkolocks – Hilfe mein Wagen kontrolliert mich!

Markus Erl, Geschäftsführer der MPV GmbH, lächelnd am Telefon in einem braunen Hemd.

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Alkolock: Zündschlosssperren gegen Alkoholmissbrauch

Heute sterben in Europa knapp 25 % aller Verkehrsopfer wegen Alkoholmissbrauchs. Alkohol ist auch weiterhin einer der meisten Ursachen für schwerwiegende Unfälle in der Bundesrepublik. Bereits im Jahr 1954 wollte die deutsche Regierung Autofahrer vor Alkoholtätern schützen. Aus diesem Grund wurde Mitte der 1950er die MPU (Medizinisch-Psychologische-Untersuchung) eingeführt. Ziel war die Eindämmung und Prävention von gefährlichen Unfällen durch zu hohen Alkoholkonsum.

Vor allem Fahrer, die bereits wegen Trunkenheit aufgefallen waren, sollten so besser überwacht werden. Bis heute hat die MPU Ihren Beitrag dazu geleistet, dass die deutschen Straßen wieder sicherer werden. Trotzdem ereignen sich jedes Jahr immer noch zu viele Unfälle wegen Alkoholmissbrauchs. Deswegen werden seit einigen Jahren andere Methoden diskutiert, die neben der MPU die Alkoholstraftaten im Straßenverkehr vermindern sollen.

Alexander Dobrindt von der CSU schlug die Einführung der sogenannten Alkolocks vor. Dies sind Zündschlosssperren, die das Fahrzeug erst nach einem positiven Atemtest freigeben. Fünf Jahre sollen, nach Auskuft des Bundesverkehrsministeriums, diese Wegfahrsperren in einem Modellversuch getestet werden. In anderen europäischen Ländern sind diese technischen Neuheiten bereits Standard. Doch wie funktioniert so ein Alkolock eigentlich?

Atemtest im Auto bei Alkolock

Das Gerät besteht aus zwei Teilen. Einem Handgerät mit Messanzeige und einer Steuereinheit, die sich unterhalb des Armaturenbretts befindet. Zunächst betätigt der Autofahrer durch Umdrehen des Schlüssel die Zündung. Anschließend fordert ihn das Gerät zu einer Atemprobe auf. Das Handgerät misst nun den Alkoholwert des Atems und nach wenigen Sekunden erscheint das Ergebnis auf dem Display.

Liegt der Wert unter dem vorher einprogrammierten Wert, dann startet der Motor. Ist jedoch die Alkoholkonzentration zu stark, dann gibt das Steuergerät den Startstrom nicht frei. So verhindert der Alkolock, dass nach Alkoholkonsum noch Auto gefahren wird. In den meisten Fällen wird der einprogrammierte Wert bei null Promille liegen.

In anderen Ländern sind Alkolocks bereits Standard

In Deutschland ist der Einsatz von Alkolocks noch sehr fraglich. In der momentanen Situation fehlt noch der gesetzliche Rahmen für die Einführung solcher Zündschlosssperren. Vor allem straf- und verkehrsrechtliche Zweifel bestehen. Es wird schwierig die Alkolocks mit dem Grundgesetz zu vereinbaren. Hinsichtlich der allgemeinen Handlungsfreiheit und des Eigentumsrechts herrschen noch erhebliche Unstimmigkeiten.

In anderen europäischen Ländern wie Finnland, Schweden und Niederlanden gehört der Alkolock in bestimmten Fahrzeugtypen bereits zum Alltag. Aber auch jenseits des Atlantiks konnten die kleinen Wegfahrsperren schon Erfolge feiern. In den USA werden Alkolocks schon seit den 1980er Jahren eingesetzt. Heute verwenden bereits alle Bundesstaaten der USA die handlichen Zündschlosssperren. Die Rahmenbedingungen sind aber von Staat zu Staat unterschiedlich. In einigen Bundesstaaten müssen alle wegen Alkoholmissbrauch verurteilten Alkoholfahrer eine Sperre einbauen. Dagegen werden in anderen Teilen der USA Wegfahrsperren erst bei Wiederholungstätern eingesetzt.

In einer von 2015 veröffentlichten Studie wird die Wirksamkeit der Geräte in den USA dokumentiert. Danach liegt die Rückfallquote bei Fahrern mit Gerät viel niedriger als bei denen ohne. Außerdem bauten nur 0,5 % der Betroffen die Geräte wieder aus und 1,2 % gingen nur so weit und manipulierten die eingebauten Sperren.

In Europa sind vor allem Schweden und Finnland die Pioniere beim Thema Alkolocks. Seit 2007 wird die Alkohol-Wegfahrsperre schon in öffentlichen Verkehrsmitteln wie Busse und Taxis serienmäßig eingebaut. Im Jahr 2011 wurden die kleinen Geräte in Finnland in Schulbussen zur Pflicht.

Dobrindt für Einführung der Alkolocks in Deutschland

Nach den Aussagen von Alexander Dobrindt könnten Alkolocks bald auch in der Bundesrepublik eingesetzt werden. Autofahrer, die wegen Alkoholmissbrauchs ihren Führerschein verloren haben und nun zu einer MPU müssen, könnten Ihre Fahrerlaubnis zurückbekommen, wenn sie eine Wegfahrsperre einbauen lassen würden.

Dobrindt erhofft sich durch die Einführung einen “echten Lerneffekt” für die Verkehrssünder und eine Erhöhung der Verkehrssicherheit auf deutschen Straßen. Die Zündschlosssperren würden überwiegend bei Menschen eingesetzt werden, die mit 1,1 bis 1,6 Promille aufgegriffen wurden. Aber auch bei solchen Autofahrern, die mehrmals ertappt wurden und bei denen erste Anzeichen einer Abhängigkeit erkennbar sind. Martin Burkert von der SPD sieht die Pendler und LKW-Fahrer als Hauptzielgruppe des Experiments. Diese könnten nach einer Alkoholstraftat weiterhin ihren Beruf ausüben, ohne dabei die anderen Verkehrsteilnehmer zu gefährden.

Experten kritisieren Alkolock

Aber es gibt nicht nur positive Aspekte. Viele Experten sehen eine Einführung von Alkolocks eher kritisch. So befürchten einige Kritiker dass die Wegfahrsperren den Abschreckungseffekt von Fahrverboten reduzieren würden. Alkoholtäter könnten sich einfach für den Einbau entscheiden und trotzdem das Fahrzeug nutzen. Der ADAC befürchtet eine hohe Quote von Manipulationen.

Ein anderer Fahrer könnte sich ans Steuer setzen, damit der Motor starten würde. Der alkoholisierte Fahrer könnte so ohne weiteres am Straßenverkehr teilnehmen. Auch eine Manipulation durch den Einsatz einer Luftpumpe wäre möglich. Dagegen spricht jedoch, dass das Gerät den Luftdruck und die Menge messen kann. Überdies werden meist die Kosten genannt. Der Einbau einer Alkohol-Zündschlosssperre beläuft sich auf 1.000 – bis 2.000 Euro. Für viele Bundesbürger wäre dies ein zu kostenintensiver Aufwand. Ob wir nun bald diese Alkolocks in deutschen Autos sehen hängt noch von vielen Unklarheiten ab. Für mehr Sicherheit auf deutschen Straßen würden die kleinen Geräte in jedem Fall aber sorgen.

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Markus Erl, Geschäftsführer der MPV GmbH, sitzt an einem Tisch mit einem Tablet und führt ein Beratungsgespräch. Vor ihm liegen Dokumente, und er hält einen Stift in der Hand.
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